Ab ins Winterlager Mai/Juni 2011

Veröffentlicht auf 5. Juni 2011

Langsam wird es Zeit für uns ins „Winterlager“ zu gehen. Das heisst, wir müssen das Gebiet zwischen dem 13° und 50° verlassen, da hier in den Monaten Juni bis Ende November Hurrikan Gefahr droht. Zum Einen wollen wir solch ein Schauspiel nun wirklich nicht erleben, zum Anderen müssen wir aus Versicherungsbedingungen dieses Gebiet für diesen Zeitraum verlassen. Zur Auswahl stehen: Trinidad, Venezuela oder die ABC-Inseln. Trinidad kennen wir schon, Venezuela wäre der ideale Ort, ist aber im Moment nicht sicher genug, zu viel Piraterie und auch die Obrigkeit macht ihre eigenen Gesetze und man weiss nie wo man dran ist. Also ist ganz klar es geht ab zu den ABC-Inseln, wo sich ja auch der nächste Besuch angekündigt hat.

Am 22. April 2011 geht’s also weiter! Freunde von der S/Y Seatime, Margarete und Peter überraschen uns zum Abschied mit einem fröhlichen selbstgebastelten Ostergruss. Ostergrusse.jpg

Auf unserem ersten Zwischenstopp in Les Saintes wurden die Ostereier dann auch mit grossem Spass „getatscht“ und zum Frühstück verspeist- nochmals vielen Dank an Margarete und Peter! Eine rasante Überfahrt brachte uns weiter nach Dominica, wo eine Übernachtung einlegt und am nächsten Morgen weiter nach Martinique gesegelt wurde. Eine etwas nasse Angelegenheit, da diesmal der Wettergott nicht so gut gelaunt war und eine Menge Regen über uns niederliess. Wir erreichten die Anse D’Arlet ziemlich durchgeweicht, wurden aber von einer riesigen Delphinschule empfangen und mit ihrem Spiel rund ums Boot entschädigt.

Diese Bucht ist ein richtiges Highlight, kristallklares Wasser in dem sich ungewöhnlich viele Schildkröten tummeln und sich auch von den Yachties nicht aus der Ruhe bringen lassen. Von hier können wir mit dem Bus eine kleine Rundfahrt in den uns noch unbekannten Süden von Martinique unternehmen und am Abend geht’s ab ins Strandhotel, wo eine Rastaband flotten Reggae spielt und wir, umnebelt von Haschwolken, mal wieder das Tanzbein schwingen können. Über St. Lucia ging’s weiter nach Bequia und auf Canouan. Hier, entschieden wir uns eine Weile zu bleiben. Wir hatten eine kleine Bucht nur für uns, haben bei langen Spaziergänge die Insel erkundet und das Beste war, dass wir einen Fischer kennen lernten, der Robert zeigte wie man Langusten mit der Schlinge fängt. Agostino, so heisst der Fischer, ein sehr freundlicher und sympathischer Typ, fertigte für Robert einen Stock mit einer Drahtschlinge an und damit wurden die Löcher zwischen den Korallen- und Steinblöcken durchsucht. Immer wieder wurde abgetaucht und Agostino fing mit einer blinden Selbstsicherheit fast in jeder Höhle Langusten.

Robert kennt die Jagt mit der Harpune sehr gut, aber mit der Schlinge muss er noch viel, viel üben, damit wir zu unserem Langustenschmaus kommen. 11.Start zur Langustenjagd

12. Dann mal los 13. Agostino präsentiert den Fang

                            Auf diesen Fang kann man wirklich Stolz sein!14. Na, das ist doch mal was

 

Auch eine Brasilien war dabei15. Auch eine Brsilien ist dabei

16. Zuerst ein Tartar von Languste17. Langustenschwanz, mhhh

feines Tartar von der Languste                 Langusten an 3er-lei Majonaise, mhhh

 

Durch den längeren Aufenthalt hier, kannten wir auch bald einige andere Einheimische und es war immer sehr unterhaltsam, wenn wir ins Dorf gingen.

1.Canouan

4. Vor Anker in Canouan 2.Canouan, der Pool

 

 hier werden Conches ausgenommen

Hier werden frisch gefangene Conches ausgenommen

Irgendwann muss man aber ans weiterfahren denken, denn noch viele interessante und schöne Inseln liegen vor uns und die Zeit wird langsam knapp. Die Tobago Cays, nur 5 Meilen weiter werden ins Visier genommen. 21. Tobago Cays, kleines Paradies

23. Einfahrt in die T.C

 

22. Tabago Cays

 

Auch hier ist so langsam Ruhe eingekehrt und nur noch ein Drittel der sonst hier liegenden Yachten sind noch da. Jetzt kann man die kleinen Inseln und Korallenriffs so richtig erforschen und wir verbringen unsere Tage mit viel Schnorcheln, die Unterwasserwelt ist hier einfach grandios.

Immer dabei die Turtels

 Jeden Morgen kommen zwei Vögel zu uns an Bord um sich ihren Anteil am Frühstück abzuholen. Frühstück, piep, piep

Als wir einmal nicht an Deck waren, sind sie ganz frech in die Kabine geflogen und auf der Küchentheke rumspaziert.

 

 

Es wird viel gelesen und Robert hat wieder seinen Spanisch Kurs begonnen. Heidi hat ihre erste selbstangefertigte Glasperle an einen Rasta verkauft. Sidney, ein T-Shirt Verkäufer, der mit seinem Boot die Yachten anläuft um seine Ware anzubieten, kam natürlich auch zu uns. Wir kauften ein paar T-Shirts von ihm, schwelgten in Nostalgie und sprachen mit ihm über den Wandel im Karibischen Handel. Irgendwann bot er uns auch seinen selbstgemachten Schmuck aus Muscheln und Korallen an. Heidi zeigte ihm daraufhin ihre selbstgemachten Glasperlen und er fand die einfach grossartig und wollte sofort auch eine schöne Rot gelbe Perle kaufen. Schnell wurde man sich Handelseinig. Am allerliebsten hätte er auch noch einen Kurs bei Heidi in der Glasperlenherstellung belegt. Aber das war aus Zeittechnischen Gründen leider nicht möglich, aber wahrscheinlich hat er einen neuen Markt entdeckt und wird sich im Internet Schlau machen, wie er diese Glasperlen selber herstellen kann. Wenn wir vielleicht in ein paar Jahren wieder kommen, ist Sidney der grosse Glasperlen Guru der Grenadinen. 

Hier treffen wir auch unsere Freunde von der S/Y Vanupieds und Rose wieder. Gemeinsam wird der Weg in die ABC-Inseln fortgesetzt.

Eine grosse Überraschung erwartete uns in Union. Kaum dort angekommen, rief jemand „Robert, nuwam2, hey“. Es war Reinhart von der S/Y Black Elise II, unser Freund aus Brasilien. Ganz klar, das Wiedersehen musste mit einigen Rum Punches in der Chatam Bay würdig gefeiert werden. Selbstverständlich waren wir auch Neugierig was sich in der Zwischenzeit so alles in Bahia ereignet hat.

Nach einigen Tagen segelten wir weiter nach Carriacou und Grenada. Die Buchten werden immer leerer, die Charterboote sind nicht mehr da. Die Kreuzfahrtschiffe haben auch bis Dezember ihre Fahrten eingestellt und es bleiben nur noch die „Seenormaden“, d.h. die Langzeitsegler unter sich. Heute 05.06. feiern wir auch Roberts Geburtstag, werden heute Abend im Phare Bleu darauf anstossen.  

In ein paar Tagen geht’s dann weiter. Vorher müssen wir noch richtig „bunkern“, Lebensmittel und Getränke müssen an Bord gebracht werden, denn dann heisst es für ca. 4 Wochen keine bewohnten Inseln mehr bis Bonaire !

 

Noch ein paar Impressionen:

Agaven wachsen in den Himmel

Agaven wachsen in den Himmel

 

Porzellanblumen

Porzellanblumen

Porzelanblumen 2

Esel gibt es überall

Esel gibt es überall!

Geschrieben von nuwam2

Veröffentlicht in #Reiseberichte

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